

Tage-Löhner Kleinkunst-Bühne
Tage-Löhner Kleinkunst-Bühne:
Zu Programm „Anti-Kriegs-Revue – Dann gibt es nur eins: Sag Nein!“
Ins Rampenlicht trat die „Tage-Löhner Kleinkunst-Bühne“ erstmals am 19. November 1981. Die ursprünglich alle aus Löhne stammenden Akteure fanden sich damals auf dem Höhepunkt der Friedensbewegung zusammen, als bundesweit und in Europa hunderttausende im Einsatz gegen nukleares Wettrüsten und Aufrüstung mit Mittelstreckenraketen auf die Straße gingen. Die Tage-Löhner gingen jedoch mit ihrem Programm nicht nur auf die Straße, sondern suchten auch auf der Bühne nach einem eindrücklichen Appell gegen einen drohenden Krieg. Sie gaben ihrer Anti-Kriegs-Revue den Titel: „Dann gibt es nur eins: Sag nein!“ und entwickelten darin eine eigene Mischung aus vorgetragenen historischen oder literarischen Texten, aus Liedern des Chores und aus einer Vielzahl von projizierten Bildern, die die Texte und den Chorgesang vertieften.
Inhaltlich gliedert sich das Programm in vier Abschnitte: Im ersten werden zwei weit verbreitete menschliche Haltungen gezeigt, die den Krieg erleichtern und ermöglichen. Ohne sie wäre kein Krieg möglich.
Im zweiten Abschnitt geht es um militaristische Propaganda, hier dargestellt am Beispiel des Panzerfahrers und des Piloten; eine Propaganda, die gegen besseres Wissen den Krieg und den Kampf verherrlicht und damit verfälscht. Dem werden die Wirklichkeiten gegenübergestellt, die Panzerfahrer und Piloten im Krieg antreffen.
Der dritte Abschnitt zeigt wiederum zwei Ansichten des Krieges, jedoch dieses Mal aus der Sicht des Staates und der Macht. Vergleicht man nämlich die Begründungen und Erklärungen hoher Politiker zu Beginn der letzten Kriege mit den tatsächlichen Kriegszielen des Staates, so fällt ein Widerspruch deutlich auf: Immer sind es die Anderen, die drohen und angreifen und so den Krieg förmlich aufzwingen. Nur aus Notwehr und reinem Selbstschutz führt man den Krieg. – So will es die staatliche Propaganda glauben machen. Dabei geht es aber eigentlich um Raub und um das Streben nach Vorherrschaft
Das vierte und letzte Kapitel zeigt schließlich das Antlitz des modernen Krieges. Die Apokalypse eines drohenden Dritten Weltkriegs lässt sich nicht mit den Wirkungen der vergangenen Kriege vergleichen – so grauenhaft auch die schon gewesen sind. – Daraus ergibt sich nur eine Konsequenz, die auch im Titel dieses Programms auftaucht: Sag Nein!
Nach zehn Jahren erlebte die Revue mit einer Vielzahl von Vorstellungen ihre vorerst letzte mahnende Aufführung am Beginn des zweiten Golfkriegs im Februar 1991. Inzwischen herrscht jedoch seit dem 24. Februar 2022 in der Ukraine wieder ein Angriffskrieg in Europa, der mit aller Härte und Gewalt geführt wird. Das ergibt für den Verein „Löhne umsteigen. Der Bahnhof“ einen guten Grund, sich der schon historischen, aber immer noch aktuellen Anti-Kriegs-Revue zu erinnern und durch die Tage-Löhner vor dem Hintergrund der neuesten Ereignisse wieder aufleben zu lassen.
Das geschieht am Donnerstag, dem 19.5.22 um 20:00 Uhr im Alten Wartesaal im Bahnhof Löhne. Der Eintritt ist kostenfrei, es werden Spenden für die Flüchtlingshilfe gesammelt. Anmeldungen werden unter kultur@loehne-umsteigen.de und unter 01573 6839644 angenommen.