Frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr

Liebe Vereinsmitglieder, liebe Interessentinnen am Löhner Bahnhofsprojekt,

hinter uns liegt nun bald ein Jahr, das uns wie kaum ein anderes gefordert hat. Die Corona Pandemie hat das öffentliche Leben stark eingeschränkt bzw. in erheblichen Teilen ganz lahmgelegt – und zugleich die Politik vor schwerwiegende Entscheidungen gestellt.

Hier bei uns in Löhne hat die öffentliche Verwaltung dabei Großartiges geleistet und angemessen auf die neuen Anforderungen reagiert!

Das verdient einen herzlichen Dank wie auch einen großen Respekt aus der Bürgerschaft. Doch noch sind wir nicht über den Berg, denn dieser Winter wird uns auf eine weitere Probe stellen.

Auch wir wurden als Verein empfindlich von der Pandemie getroffen und mussten alle schon geplanten und gebuchten Veranstaltungen absagen. Auch den direkten Umgang und das soziale Miteinander zwischen den Menschen innerhalb unseres Vereins haben wir auf ein Minimum reduziert.

 

Aber trotz all dieser widrigen Umstände haben wir engagiert weitergearbeitet, und die nächste Weiche ist bereits zu unseren Gunsten gestellt: Das Förderprogramm „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ startet in die Umsetzungs- und Förderphase. Eine Fachjury unter Vorsitz von Klaus Kaiser, Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, hat aus insgesamt 45 Bewerbungen unser Projekt zusammen mit 25 weiteren Projekten aus dem ganzen Land zur Förderung ausgewählt.

 

„Mit den ,Dritten Orten‚ schaffen wir neue kulturelle Anlaufstellen im ländlichen Raum. Die jetzt ausgewählten Konzepte sind hervorragend geplant und stärken die kulturelle Infrastruktur nachhaltig“, verlautet anerkennend der Staatssekretär Klaus Kaiser. ,,Die Dritten Orte leben von dem Einsatz der Menschen vor Ort. Für dieses Engagement danke ich allen Beteiligten herzlich und wünsche ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer vielversprechenden Ideen.“

 

Wir in Löhne bekommen von 2021 bis 2023 für die Testphase unseres Projekts, aus dem Bahnhof einen solchen „Dritten Ort“ zu machen, 360.000 Euro aus Landesmitteln. Dazu kommen noch 90.000 Euro, die unser Verein als Eigenanteil zu der Landesförderung beizutragen hat. Diesen Betrag, liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde, haben wir indes ohne einen Euro städtischer oder staatlicher Unterstützung aufgebracht, denn das Geld stammt ausschließlich von Vereinsmitgliedern und Löhner Wirtschaftsunternehmen.

Im Grunde verdanken wir diesen respektablen finanziellen Erfolg dem großen gemeinschaftlichen Engagement, nicht zuletzt auch bei der Planung und Erarbeitung des Förderantrages.

Das verdient nicht nur größte Anerkennung, sondern zeigt auch, welch hohen kulturellen Stellenwert unser Konzept in der heimischen Bevölkerung genießt.

„Dieses Engagement ist beispielhaft für unsere Stadt, und ich bin stolz darauf, dass wir so einen Verein in Löhne haben.“ Diese Anerkennung sprach uns ein Löhner Ratsmitglied aus, als der Rat auf seiner Novembersitzung darüber zu entscheiden hatte, ob die Stadt den Förderantrag unseres Vereins unterstützt und als Eigentümerin uns das Bahnhofsgebäude für den dreijährigen Testbetrieb zur Verfügung stellt. Erstmalig einstimmig stimmte dann der Rat einem Vorhaben unseres Vereins zu, woran sich auch der hohe Rückhalt ablesen lässt, den unser Anliegen inzwischen sowohl bei den Bürgern, als auch in der heimischen Politik und Wirtschaft erreicht hat.

Wir können und werden nun, sobald uns der Bewilligungsbescheid der Bezirksregierung auch schriftlich vorliegt, mit den geplanten Umbaumaßnahmen für die Testphase beginnen, so wie es jetzt auch vom Stadtrat ermöglicht wurde.

Unser Bahnhof soll ein Ort der Begegnung und des sozialen Miteinanders werden, und es ist uns besonders wichtig, hier auch einen Ort der Begegnung für die Vereine, Verbände und andere gemeinnützige Organisationen zu schaffen. Die stark vom Ehrenamt geprägten Vereine sind ausgesprochen integrative Institutionen, gerade wenn es darum geht, neu zugezogene Bürger/Innen in die Quartiers- und Ortsgemeinschaft aufzunehmen. Nicht zuletzt die Vereine prägen das soziale Leben in unserer Stadt. Und ohne das Ehrenamt funktioniert weder eine lebendige Stadtgesellschaft noch die sozialen Netzwerke vor Ort. Wenn es ums Ehrenamt geht, muss das soziale Herz mit dabei sein – und das steht starren, formalen Verwaltungsstrukturen oft entgegen. Umso entscheidender ist es dann, welche Unterstützung die ehrenamtlich Tätigen mit den Vereinen bei ihrer ganz konkreten Arbeit erfahren. Diesen Leuten einmal im Jahr eine Ehrenplakette zu überreichen, ist sicher als Anerkennung wichtig, aber damit ist es auf die Dauer leider nicht getan. Vielmehr brauchen die Vereine und die Ehrenamtlichkeit auch praktisch wirksame Unterstützung und eine örtliche Infrastruktur, zum Beispiel in Form von Räumlichkeiten, technischer Ausrüstung oder fachlicher Beratung.

Das ist unser Ziel im Bahnhofsverein, hierbei wollen wir helfen, und dafür haben wir planerisch gute, erste Voraussetzungen geschaffen. Weiteres kann und wird folgen.

,,Unsere Vereine brauchen in erster Linie keine misstrauische Behinderung oder Verzögerung. Insofern ist die Kommune gut beraten, ihren Vereinen wirksame Formen der Unterstützung zukommen zu lassen.“ – In diesem Punkt sind wir uns mit unserem Bürgermeister einig und sehen uns zusammen auf einem guten Weg.

Lassen Sie uns das krisenhafte Jahr trotz allem nicht pessimistisch ausklingen lassen. Die Corona-Pandemie hat immerhin die Digitalisierung beschleunigt, neue Projekte angestoßen und – trotz aller Schwierigkeiten – viel positive Energie freigesetzt.

Für heute darf ich Ihnen einen herzlichen Dank dafür sagen, dass Sie unser Projekt in vielfältiger Weise ideell oder materiell unterstützen – und vor allem: Bleiben Sie gesund!

Ihr Günter Willig

– Vorsitzender

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